Nichts ist so alt wie die News von gestern und nichts so
hart wie der gnadenlose Konkurrenzkampf um die krassesten Bilder zwischen den
Morning Shows der verschiedensten regionalen Sender in den USA, die mit dem
morgendlichen Aufmacher Quote um jeden Preis generieren müssen. Das
funktioniert am besten über blutige Unfallbilder oder Tatortszenen, wie auch
Lou Bloom im Oscar®-nominierten Thriller NIGHTCRAWLER (ab 26. März als
DVD, Blu-ray und digital erhältlich) erfahren muss. Sensationsjournalismus als
schmutziges Geschäft und Medien ohne Moral und Ethik wurden thematisch schon
von vielen Filmen aufgegriffen und mal auf humorvolle, mal auf drastische Weise
erzählt. Wir stellen fünf der denkwürdigsten Beispiele vor.
NETWORK (1976)
Was tun, wenn man als Nachrichtensprecher eines großen
Fernsehsenders kurz vor der Entlassung steht? Man kündigt in einer Livesendung
einfach seinen Selbstmord an. So macht es Howard Beale vom Sender UBS in der
von Oscar®-Preisträger Sidney Lumet inszenierten, schwarzen Komödie „Network“
und wird damit der neue Star im Fernsehbusiness. Zum Suizid bringt es Beale
zwar nicht, zieht mit seiner Ankündigung und Beschimpfungen gegen seinen
Arbeitgeber jedoch die Aufmerksamkeit der kompletten Medienwelt auf sich.
Dadurch erhält er einen eigenen Sendeplatz und steigt zum Publikumsliebling auf
– zum Leidweisen seiner Kollegen. Doch mit zunehmender Bekanntheit wird auch
der Druck auf Beale immens hoch und sein Leben gefährlicher… Peter Finch
erhielt für seine Leistung posthum den Oscar® als „Bester Hauptdarsteller“.
Insgesamt konnte der Film vier Goldjungen für sich verbuchen.
NACHRICHTENFIEBER – BROADCAST NEWS (1987)
Mit gleich sieben Nominierungen ging vor rund 27 Jahren
James L. Brooks‘ Seitenhieb aufs Medienmetier ins Oscar®-Rennen und bestätigte
das anhaltende Interesse der Filmwelt am Thema. Der wohl bekannteste
US-Kritiker Roger Ebert lobte den Film für die realistisch gezeigten Hintergründe
der Produktion von Fernsehnachrichten. Beleuchtet wird die Arbeit von drei
unterschiedlichen, aber hochmotivierten Fernsehjournalisten: Tom Grunick
(William Hurt) sieht gut aus, lässt aber Fachkompetenzen vermissen, die sein
Kollege Aaron Altman (Albert Brooks) umso mehr hat. Ihm fehlt dagegen das
gewisse Etwas, was ihn zum Star machen würde. Schlimmer: Er ist sogar nervös
vor der Kamera. Und dann wäre da noch Jane Craig (Holly Hunter),
Newsproduzentin und zu allem Überfluss Love Interest von Altman und Grunick –
der Konkurrenzkampf ist somit vorprogrammiert.
MANN BEISST HUND (1992)
Die drei Regisseure Rémy Belvaux, André Bonzel und Benoît
Poelvoorde sorgten Anfang der 1990er Jahre mit ihrer selbstgeschriebenen
Mediensatire für viel Aufsehen. Im Vordergrund der Geschichte steht der
Serienkiller Ben, der von einem Filmteam für eine Reportage begleitet wird. Dem
Zuschauer wird suggeriert, hier das tatsächlich aufgenommene Material des Teams
zu sehen. Je länger die Crew ein Teil des Lebens von Ben wird, desto stärker
wird sie in seine Machenschaften hineingezogen – und schließlich zu Mittätern.
Doch was tut man nicht alles für eine gute Quote… Obwohl der bitterböse
Thriller auf internationalen Festivals zahlreiche Auszeichnungen erhielt, trat
das Regie-Trio danach nie wieder gemeinsam hinter die Kamera.
ANCHORMAN – DIE LEGENDE VON RON BURGUNDY (2004) &
ANCHORMAN – DIE LEGENDE KEHRT ZURÜCK (2013)
Etwas weniger dramatisch, dafür umso komischer nahmen
„Saturday Night Live“-Star Will Ferrell und seine Kollegen das Newsbusiness auf
die Schippe. Ferrell spielt hier den von sich selbst maßlos überzeugten,
Schnäuzer tragenden Nachrichten-Anchorman Ron Burgundy, der am Boden zerstört
ist, als eine Frau plötzlich seinen Platz im Studio einnimmt. Nur durch ein emotionales
Missgeschick sitzt Veronica nun im Chefsessel und macht Ron das Leben schwer.
Der versucht mit allen Mitteln, die hübsche Blondine aus dem Sender zu
vertreiben und bei den Zuschauern wieder die Nummer Eins zu werden. Mit einem
großen Augenzwinkern präsentiert „Anchorman“ einen Geschlechterkampf im
medialen Berufsleben, dessen Aktualität noch immer besteht. Nach dem großen
internationalen Erfolg des Erstlings erschien 2013 das irrwitzige Sequel mit
gleicher Besetzung.
NIGHTCRAWLER (2014)
Lou Bloom (brillant: Jake Gyllenhaal) verdingt sich als
Gelegenheitsgauner den Lebensunterhalt und hält sich mit Diebstählen und
kleinen Betrügereien über Wasser. Auf der Suche nach einem Job wird er Zeuge
eines Unfalls, den ein Paparazzo für einen Nachrichtensender filmt. Fasziniert
von der Arbeit dieser „Nightcrawler“, erlernt der ehrgeizige Lou schnell das
Handwerk und findet nach ersten Versuchen als Kameramann Gefallen an dem
Geschäft, in dem jedes Opfer bares Geld bedeutet. Je blutiger, desto besser ist
hier die Devise. Die Nachrichtenchefin Nina ist zu Beginn von dem Einsatz ihres
neuen Freelancers begeistert. Doch sie ahnt nicht, wie weit Lou bereit ist zu
gehen…
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