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Donnerstag, 12. März 2015

Die beste Filme über die Medienwelt



Nichts ist so alt wie die News von gestern und nichts so hart wie der gnadenlose Konkurrenzkampf um die krassesten Bilder zwischen den Morning Shows der verschiedensten regionalen Sender in den USA, die mit dem morgendlichen Aufmacher Quote um jeden Preis generieren müssen. Das funktioniert am besten über blutige Unfallbilder oder Tatortszenen, wie auch Lou Bloom im Oscar®-nominierten Thriller NIGHTCRAWLER (ab 26. März als DVD, Blu-ray und digital erhältlich) erfahren muss. Sensationsjournalismus als schmutziges Geschäft und Medien ohne Moral und Ethik wurden thematisch schon von vielen Filmen aufgegriffen und mal auf humorvolle, mal auf drastische Weise erzählt. Wir stellen fünf der denkwürdigsten Beispiele vor.

NETWORK (1976)
Was tun, wenn man als Nachrichtensprecher eines großen Fernsehsenders kurz vor der Entlassung steht? Man kündigt in einer Livesendung einfach seinen Selbstmord an. So macht es Howard Beale vom Sender UBS in der von Oscar®-Preisträger Sidney Lumet inszenierten, schwarzen Komödie „Network“ und wird damit der neue Star im Fernsehbusiness. Zum Suizid bringt es Beale zwar nicht, zieht mit seiner Ankündigung und Beschimpfungen gegen seinen Arbeitgeber jedoch die Aufmerksamkeit der kompletten Medienwelt auf sich. Dadurch erhält er einen eigenen Sendeplatz und steigt zum Publikumsliebling auf – zum Leidweisen seiner Kollegen. Doch mit zunehmender Bekanntheit wird auch der Druck auf Beale immens hoch und sein Leben gefährlicher… Peter Finch erhielt für seine Leistung posthum den Oscar® als „Bester Hauptdarsteller“. Insgesamt konnte der Film vier Goldjungen für sich verbuchen.

NACHRICHTENFIEBER – BROADCAST NEWS (1987)
Mit gleich sieben Nominierungen ging vor rund 27 Jahren James L. Brooks‘ Seitenhieb aufs Medienmetier ins Oscar®-Rennen und bestätigte das anhaltende Interesse der Filmwelt am Thema. Der wohl bekannteste US-Kritiker Roger Ebert lobte den Film für die realistisch gezeigten Hintergründe der Produktion von Fernsehnachrichten. Beleuchtet wird die Arbeit von drei unterschiedlichen, aber hochmotivierten Fernsehjournalisten: Tom Grunick (William Hurt) sieht gut aus, lässt aber Fachkompetenzen vermissen, die sein Kollege Aaron Altman (Albert Brooks) umso mehr hat. Ihm fehlt dagegen das gewisse Etwas, was ihn zum Star machen würde. Schlimmer: Er ist sogar nervös vor der Kamera. Und dann wäre da noch Jane Craig (Holly Hunter), Newsproduzentin und zu allem Überfluss Love Interest von Altman und Grunick – der Konkurrenzkampf ist somit vorprogrammiert.

MANN BEISST HUND (1992)
Die drei Regisseure Rémy Belvaux, André Bonzel und Benoît Poelvoorde sorgten Anfang der 1990er Jahre mit ihrer selbstgeschriebenen Mediensatire für viel Aufsehen. Im Vordergrund der Geschichte steht der Serienkiller Ben, der von einem Filmteam für eine Reportage begleitet wird. Dem Zuschauer wird suggeriert, hier das tatsächlich aufgenommene Material des Teams zu sehen. Je länger die Crew ein Teil des Lebens von Ben wird, desto stärker wird sie in seine Machenschaften hineingezogen – und schließlich zu Mittätern. Doch was tut man nicht alles für eine gute Quote… Obwohl der bitterböse Thriller auf internationalen Festivals zahlreiche Auszeichnungen erhielt, trat das Regie-Trio danach nie wieder gemeinsam hinter die Kamera.

ANCHORMAN – DIE LEGENDE VON RON BURGUNDY (2004) & ANCHORMAN – DIE LEGENDE KEHRT ZURÜCK (2013)
Etwas weniger dramatisch, dafür umso komischer nahmen „Saturday Night Live“-Star Will Ferrell und seine Kollegen das Newsbusiness auf die Schippe. Ferrell spielt hier den von sich selbst maßlos überzeugten, Schnäuzer tragenden Nachrichten-Anchorman Ron Burgundy, der am Boden zerstört ist, als eine Frau plötzlich seinen Platz im Studio einnimmt. Nur durch ein emotionales Missgeschick sitzt Veronica nun im Chefsessel und macht Ron das Leben schwer. Der versucht mit allen Mitteln, die hübsche Blondine aus dem Sender zu vertreiben und bei den Zuschauern wieder die Nummer Eins zu werden. Mit einem großen Augenzwinkern präsentiert „Anchorman“ einen Geschlechterkampf im medialen Berufsleben, dessen Aktualität noch immer besteht. Nach dem großen internationalen Erfolg des Erstlings erschien 2013 das irrwitzige Sequel mit gleicher Besetzung.

NIGHTCRAWLER (2014)
Lou Bloom (brillant: Jake Gyllenhaal) verdingt sich als Gelegenheitsgauner den Lebensunterhalt und hält sich mit Diebstählen und kleinen Betrügereien über Wasser. Auf der Suche nach einem Job wird er Zeuge eines Unfalls, den ein Paparazzo für einen Nachrichtensender filmt. Fasziniert von der Arbeit dieser „Nightcrawler“, erlernt der ehrgeizige Lou schnell das Handwerk und findet nach ersten Versuchen als Kameramann Gefallen an dem Geschäft, in dem jedes Opfer bares Geld bedeutet. Je blutiger, desto besser ist hier die Devise. Die Nachrichtenchefin Nina ist zu Beginn von dem Einsatz ihres neuen Freelancers begeistert. Doch sie ahnt nicht, wie weit Lou bereit ist zu gehen…

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